Im Iran wurde eine junge Frau festgenommen, die sich bis auf die Unterwäsche auszog, um gegen die erzwungene Kopftuchpflicht zu protestieren. Dies berichtete Euronews am Samstag, dem 2. Oktober, unter Berufung auf Amnesty Iran.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände der Universität.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty Iran forderte die sofortige und bedingungslose Freilassung der Studentin.
„Die iranischen Behörden müssen die Universitätsstudentin, die am 2. November gewaltsam festgenommen wurde, nachdem sie sich aus Protest gegen das brutale Kopftuchgebot der Sicherheitskräfte an der Islamischen Azad-Universität in Teheran entkleidet hatte, unverzüglich und bedingungslos freilassen“, hieß es in der Erklärung.
Die Organisation forderte zudem, die Frau vor „Folter und anderer grausamer Behandlung“ zu schützen, bis sie freigelassen wird, und verlangte ihr den Zugang zu Familie und Anwalt zu gewähren.
Es wird berichtet, dass die Studentin sich entkleidete, nachdem Universitätswächter sie wegen des vermeintlich „falschen“ Tragens des Kopftuchs gedemütigt hatten.
Ein Video des Vorfalls, das Studenten aus den Fenstern eines Hörsaals aufnahmen, verbreitete sich schnell in den sozialen Medien und sorgte für großes Aufsehen. Viele Nutzer drückten ihre Unterstützung für die Frau aus und bezeichneten ihre Aktion als mutig und tapfer.
Informationen zur Identität der Festgenommenen wurden bisher nicht veröffentlicht. Eine universitätsnahe Lokalzeitung berichtete, dass sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde.