Katar hat Europa mit einem Stopp der Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) gedroht, falls das Unternehmen QatarEnergy durch die neue EU-Direktive zu nachhaltigem Wirtschaften mit Strafen belegt wird. Dies erklärte der katarische Energieminister Saad Sherida al-Kaabi, berichtet die Financial Times.

„Wenn es so weit kommt, dass ich 5 % meines Einkommens verliere, indem ich nach Europa liefere, dann werde ich nicht dorthin liefern. Ich bluffe nicht. Diese 5 % entsprechen Volksvermögen, und niemand wird akzeptieren, dieses Geld zu verlieren“, betonte al-Kaabi.

Hintergrund der EU-Direktive

Die in diesem Jahr verabschiedete EU-Direktive zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette verpflichtet große Unternehmen, sicherzustellen, dass ihre Lieferketten keine Zwangsarbeit nutzen und die Umwelt nicht schädigen. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 5 % des globalen Umsatzes.

Katar als LNG-Gigant

Katar, einer der weltweit größten Exporteure von Flüssigerdgas, plant, seine LNG-Produktionskapazitäten bis 2027 von derzeit 77 Millionen Tonnen auf 142 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen.

Die Drohung Katars könnte erhebliche Konsequenzen für die europäischen Energiepläne haben, insbesondere angesichts der Bemühungen, sich von russischem Gas unabhängig zu machen.

Von admin

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