Die Union hat in einem kürzlich vorgelegten Papier angeregt, die stillgelegten Atomkraftwerke in Deutschland wieder in Betrieb zu nehmen, falls dies „mit vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand“ möglich sei. RWE-Chef Markus Krebber hat hierzu eine klare Position: Er lehnt eine Rückkehr zur Atomkraft entschieden ab.

„Die Zeit der drei Kraftwerke, die sechs Prozent der Stromerzeugung in Deutschland ausmachen, ist vorbei“, erklärte Krebber in einem Interview mit der Rheinischen Post am Dienstag. Er verwies darauf, dass das Atomkraftwerk Emsland, betrieben von RWE, seit dem 15. April 2023 stillgelegt sei und sich bereits im Rückbau befinde. „Hier sind derzeit 480 Mitarbeiter beschäftigt, die den Rückbau vorantreiben“, so Krebber.

Hoher Aufwand und lange Prozesse
Zu den vorgeschlagenen Wiederinbetriebnahmen sagte Krebber: „Das würde langwierige Genehmigungsprozesse, massive Investitionen in die Modernisierung und den Aufbau eines qualifizierten Betriebsteams erfordern. Will die Gesellschaft das wirklich?“

Auch ein Neubau von Atomkraftwerken sei aus seiner Sicht unrealistisch. „Ein Neubau würde zehn Jahre oder länger dauern und könnte die aktuellen Engpässe nicht lösen. Projekte in anderen Ländern zeigen, dass die Baukosten oft doppelt so hoch sind wie geplant und in die Milliarden gehen“, so der RWE-Chef.

Krebber betonte, dass die Energiewende in Deutschland durch den Ausbau erneuerbarer Energien und innovative Speichertechnologien vorangetrieben werden müsse. Atomkraft, so Krebber, sei dabei keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen der Energieversorgung.

Von admin

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