Die Europäische Kommission hat den US-Unternehmer Elon Musk aufgefordert, umfassende Einblicke in die jüngsten Änderungen der Algorithmen der von ihm betriebenen Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) zu gewähren. Dies berichtete die Financial Times am Freitag, den 17. Januar.

Forderungen der EU-Kommission:

  1. Offenlegung interner Dokumente: Die Kommission verlangt Zugang zu internen Unterlagen über die Funktionsweise des Empfehlungsalgorithmus von X.
  2. Anordnung zur Dokumentensicherung: Alle relevanten Dokumente, insbesondere solche, die geplante Änderungen an den Algorithmen betreffen, müssen erhalten bleiben.
  3. Moderation und Verstärkung von Inhalten: Der Regulierungsbehörde soll dargelegt werden, wie Inhalte auf X moderiert und hervorgehoben werden.

Hintergrund des Verfahrens:

  • Anlass der Untersuchung sind Beschwerden aus Deutschland, dass der Algorithmus von X Inhalte der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) vor den Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 verstärkt.
  • Elon Musk hatte öffentlich Unterstützung für die AfD geäußert und behauptet, sie würde Deutschland „retten“.
  • Das Verfahren wurde auch durch ein kontroverses Interview ausgelöst, das Musk mit der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel führte.

Reaktion der EU:

Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte, die erweiterten Nachforschungen dienten der Kontrolle der Algorithmensysteme von X und seien „völlig unabhängig von politischen Erwägungen oder spezifischen Ereignissen.“

Hintergrund zur rechtlichen Grundlage:

Die Untersuchung steht im Einklang mit dem Digital Services Act (DSA), der seit 2024 in Kraft ist und von Plattformen Transparenz über ihre Empfehlungs- und Moderationsmechanismen verlangt. Bei Verstößen drohen X erhebliche Strafen.

Von admin

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