Auf dem Vulkan Haleakalā auf Hawaii, in über 3.000 Metern Höhe, wurde das weltweit größte und leistungsstärkste Sonnenteleskop – das Daniel K. Inouye Solar Telescope (DKIST) – installiert. Dank dieser Technologie gelang Astronomen eines der schärfsten Bilder der Sonnenoberfläche in der Geschichte der Astronomie, berichtet Popular Science.
Das Bild zeigt einen riesigen Sonnenfleck von der Größe der Schweiz (ca. 40.000 km²) mit feinsten magnetischen Strukturen. Aufgenommen wurde es im sichtbaren Licht bei einer Wellenlänge von 588,9 nm – in der bekannten Natriumlinie NaD. Jeder Pixel entspricht lediglich 10 Kilometern auf der Sonnenoberfläche!
Sonnenflecken sind Regionen mit extrem starken Magnetfeldern, die den Aufstieg heißer Plasmaströme blockieren. Ihre Aktivität ist oft mit Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen verbunden – Phänomenen, die Satelliten, GPS-Systeme und Stromnetze auf der Erde stören können.
Das DKIST ist ein wahres Schwergewicht: Das Herzstück des Teleskops umfasst zwei Stockwerke und wiegt über fünf Tonnen. Die Entwicklung dauerte über 15 Jahre – größtenteils in Deutschland – und die Installation auf Hawaii mehrere Monate.
Laut Christoph Keller, Direktor des Nationalen Sonnenobservatoriums, ist das Hauptziel des Teleskops, die Physik der Sonne als zentrale Quelle des Weltraumwetters besser zu verstehen.
Dazu trägt das hochmoderne Instrument VTF (Visible Tunable Filter) bei, das mit bisher unerreichter Präzision Magnetfelder, Temperaturen, Druckverhältnisse und Strömungsgeschwindigkeiten auf der Sonne messen kann – ein bedeutender Fortschritt für die Vorhersage solarer Aktivitäten und deren Auswirkungen auf unseren Planeten.