Iran schlägt gemeinsamen Atom-Konsortium vor

Im Rahmen inoffizieller Gespräche in Oman hat der Iran ein überraschendes Angebot gemacht: Statt seine Atomaktivitäten vollständig aufzugeben, schlägt Teheran die Gründung eines trilateralen Konsortiums zur Urananreicherung vor. Wie vier iranische Regierungsvertreter gegenüber der New York Times bestätigten, soll das Vorhaben die USA, arabische Länder und den Iran einbeziehen.

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi brachte diese Idee dem US-Sondergesandten Steve Vitkoff am 11. Mai in Maskat vor. Zwar dementierte Vitkoffs Sprecher Eddie Vasquez, dass dieses Angebot offiziell Teil der Gespräche war, doch iranische Medien sprachen am Dienstag auf ihren Titelseiten vom „neuen Vorschlag Irans am Verhandlungstisch“.

Kern des Plans ist ein gemeinsames zivil orientiertes Atomprojekt, bei dem der Iran Uran nur bis zu einem Anreicherungsgrad von 3,67 % produzieren würde – deutlich unterhalb der Schwelle zur Waffenfähigkeit. Dieses Material soll dann an arabische Partnerstaaten geliefert werden. Im Unterschied zum Atomabkommen von 2015 wäre die neue Vereinbarung unbefristet und unter direkter internationaler Aufsicht – möglicherweise auch mit amerikanischer Beteiligung.

Iranische Vertreter betonen, dass eine vollständige Stilllegung des nationalen Atomprogramms für Teheran nicht akzeptabel sei. Der Außenminister Omans, Badr Albusaidi, kommentierte die Gespräche in den sozialen Netzwerken als „konstruktiv, kreativ und von dem gemeinsamen Willen getragen, eine faire Einigung zu erzielen“.

Von admin

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