Jahrzehntelang galten die rätselhaften dunklen Streifen auf den Hängen des Mars – sogenannte Recurring Slope Lineae (RSL) – als mögliche Anzeichen für flüssiges Wasser auf dem Roten Planeten. Doch ein neues groß angelegtes Forschungsprojekt, veröffentlicht in Nature Communications, widerlegt diese Hypothese. Wie Reuters und IFL Science berichten, handelt es sich dabei um reine Staubbewegungen – ohne jede Beteiligung von Wasser.
„Unsere Analyse zeigt: Es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Streifen mit Wasser in Verbindung stehen“, erklärt Adomas Valantinas, Planetenforscher an der Brown University. Das Forschungsteam wertete mehr als 87.000 Satellitenbilder aus und identifizierte rund eine halbe Million dieser Strukturen, wobei die tatsächliche Zahl möglicherweise doppelt so hoch liegt.
Die Streifen ähneln zwar oberflächlich Spuren von Flüssigkeit, doch in Wahrheit entstehen sie durch Staub, der durch Wind über die Marsoberfläche transportiert wird. Mithilfe einer globalen Kartierung konnten die Forscher die Streifen mit Klimadaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Oberflächenhydration abgleichen – ohne dabei eine Verbindung zu flüssigem Wasser festzustellen.
Besonders enttäuschend: Auch die saisonalen RSL, die im Sommer erscheinen und im Winter verschwinden, zeigen keinerlei Hinweise auf Schmelzwasser. „Wenn sie durch salzhaltiges Wasser entstanden wären, könnten sie potenziell bewohnbare Mikro-Nischen darstellen. Doch wir sehen keinerlei Zusammenhang mit Feuchtigkeit, Sonnenausrichtung oder Temperatur“, so Valantinas weiter.
Die Studie zeigt somit nicht nur, wo man auf dem Mars keine Wasser- oder Lebensspuren suchen sollte – sie spart auch zukünftigen Missionen wertvolle Ressourcen. „Ein großer Vorteil unseres Ansatzes ist, dass wir Hypothesen schon vor einem Raumflug widerlegen können“, resümiert Valantinas.
Interessant, dass die Streifen auf dem Mars nicht durch flüssiges Wasser entstehen, sondern durch Staub. Die Forschungsergebnisse sind wirklich überraschend, besonders die Tatsache, dass die saisonalen RSL keine Hinweise auf Schmelzwasser zeigen. Es ist enttäuschend, dass diese Phänomene keine potenziell bewohnbaren Mikro-Nischen darstellen. Die Methode der globalen Kartierung und der Abgleich mit Klimadaten scheint jedoch sehr präzise zu sein. Ich frage mich, ob es andere Faktoren gibt, die die Entstehung dieser Streifen beeinflussen könnten. Was denkst du, könnten weitere Untersuchungen noch unerwartete Entdeckungen liefern? Es wäre spannend, mehr über die Dynamik der Marsoberfläche zu erfahren.