Weltmarkt für Kohle unter Druck

Die Preise für Energiekohle stehen weltweit unter Druck, nachdem sie auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gefallen sind. Analysten warnen vor einem weiteren Rückgang – ausgelöst durch einen massiven Produktionsanstieg in China, dem weltweit größten Kohleproduzenten und -verbraucher.

Der Basispreis für Kohle zur Stromerzeugung liegt mittlerweile nur noch bei einem Viertel des Höchststandes aus dem Jahr 2022, als der russische Angriff auf die Ukraine eine Energiekrise und einen drastischen Preisanstieg verursachte. Infolge der hohen Preise in den Jahren 2022 und 2023 investierten viele Unternehmen und Fonds massiv in die Förderung. Länder wie China, Indien und Indonesien reagierten mit der Eröffnung neuer Minen.

Chinas Rekordförderung drückt Importe

In China erreichte die heimische Kohleproduktion im laufenden Jahr Rekordwerte. Das führte zu einem deutlichen Rückgang der Importe. Auch in Indien sind die Lagerbestände hoch – beides Faktoren, die den internationalen Kohlehandel belasten.

Experten gehen davon aus, dass die Preise für Energiekohle in den kommenden Monaten weiter fallen werden, bevor sie sich möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte im Zuge des saisonalen Sommerhochs leicht erholen.

Nur geringer Anteil am globalen Handel

Trotz des weltweiten Wachstums beim Kohleverbrauch wird nur etwa zehn Prozent der globalen Fördermenge grenzüberschreitend gehandelt. Der Großteil wird im Inland produziert und verbraucht.

Die größten Exporteure – Indonesien, Australien, Südafrika und Kolumbien – spüren die Auswirkungen des Preisverfalls besonders stark. Gleichzeitig bemühen sich europäische Länder, im Rahmen ihrer Klimaziele den Kohleverbrauch drastisch zu reduzieren.

Von admin

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