Gaspreise in Europa fallen

Die europäischen Erdgaspreise sind kurz vor dem historischen Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin deutlich gefallen. Wie Bloomberg am Freitag, dem 15. August, berichtet, erreichten die Futures in Amsterdam den niedrigsten Stand seit Mai – ein Rückgang von etwa 10 % seit Monatsbeginn.

Obwohl Marktteilnehmer keine rasche Wiederaufnahme russischer Pipelinegaslieferungen nach Europa erwarten – selbst im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine – könnten künftige Lockerungen oder Verschärfungen der Sanktionen gegen die russische Energiebranche erhebliche Auswirkungen auf das globale Angebot haben.

Trotz des Rückgangs liegen die Gaspreise in Europa weiterhin über dem Niveau vor der Energiekrise, die nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine vor mehr als drei Jahren begann. Der Großteil der Importe stammt inzwischen aus den USA, Katar und anderen weit entfernten Ländern, während russisches Gas 2024 weniger als ein Fünftel des europäischen Bedarfs deckte. Europa konkurriert dabei stark mit Asien um Flüssiggaslieferungen (LNG).

Die mögliche Wiederaufnahme russischer LNG-Projekte, darunter das unter US-Sanktionen stehende Arctic LNG 2, könnte das globale Angebot bis 2030 deutlich erhöhen. Laut Schätzungen von BloombergNEF könnte Russland seine LNG-Exporte auf bis zu 50 Millionen Tonnen steigern – ein Zuwachs von 50 % im Vergleich zu 2024.

Die Trump-Regierung hat unterdessen vor überhöhten Erwartungen gewarnt. Das Gipfeltreffen auf Alaska gilt als Vorbereitung für ein späteres, größeres Treffen, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und möglicherweise weitere Verbündete teilnehmen könnten. Ohne nachhaltigen Frieden bleibt der Einfluss auf den Energiemarkt jedoch begrenzt.

Von admin

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