Thailand und Kambodscha haben sich auf ein Waffenstillstandsabkommen geeinigt, das bereits am 27. Dezember in Kraft treten soll. Das berichtete der Sender Thai PBS am 26. Dezember.
Einigung nach intensiven Grenzgesprächen
Nach Angaben der Medien einigten sich Vertreter der Grenzgeneralstäbe beider Länder nach dreitägigen Verhandlungen am Grenzübergang Ban Pakkat im Bezirk Pong Nam Ron (Provinz Chanthaburi) auf die Bedingungen für eine vorläufige Feuerpause.
Ein Regierungsvertreter aus dem Umfeld des thailändischen Kabinetts erklärte, dass die Einhaltung der Waffenruhe zunächst 72 Stunden lang überwacht werde. Weitere Schritte müssten anschließend von den nationalen Sicherheitsräten beider Staaten bestätigt werden.
Eskalation seit Anfang Dezember
Der jüngste Konflikt hatte sich am 9. Dezember deutlich verschärft, nachdem sich beide Seiten gegenseitig Verstöße gegen frühere Waffenruhen vorgeworfen hatten. Innerhalb weniger Tage kam es zu schweren Gefechten, darunter:
- Artilleriebeschuss
- Luftangriffe auf Grenzregionen
- Angriffe auf zivile Infrastruktur
Thailand wirft Kambodscha den Beschuss ziviler Ziele vor, während Phnom Penh den Einsatz thailändischer Kampfflugzeuge bei Bombardierungen beklagt.
Hohe Opferzahlen und humanitäre Folgen
Die Auseinandersetzungen forderten laut Berichten bereits mehr als 86 Todesopfer. Zudem wurden Hunderttausende Menschen zur Flucht gezwungen, was die humanitäre Lage in den Grenzgebieten erheblich verschärft hat.
Die nun vereinbarte Waffenruhe gilt als wichtiger erster Schritt, um die Gewalt einzudämmen und Raum für eine diplomatische Lösung des Konflikts zu schaffen.