Die 45-jährige Alice Weidel, die einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften hat und seit 2015 Mitglied des Bundesvorstands ist, führt nun die AfD als klare Nummer eins an.
Weidel hat bereits in den Bundestagswahlkämpfen 2017 und 2021 eine zentrale Rolle gespielt: 2017 war sie zusammen mit Alexander Gauland Spitzenkandidatin und 2021 trat sie gemeinsam mit Tino Chrupalla an. Ihr Stolz wird deutlich, als sie auf der Bühne ihr Regierungsprogramm vorstellt.
„Wir wollen Deutschland wieder voranbringen“, erklärte sie nach der Vorstellung ihrer Kandidatur, nachdem sie sich einer umfangreichen „Kritik“ der Großen Koalition und der Ampelregierung ausgesetzt hatte.
Für derartige Ansprüche an die Regierung wird die AfD unter Weidel eine Koalitionspartei benötigen, da alle anderen Parteien dies aufgrund der „radikalen und extremen Positionen der AfD sowie ihres destruktiven Verhaltens gegenüber der repräsentativen Demokratie“ bisher ausschließen, erklärte die Politikwissenschaftlerin Anna-Sophie Heinze von der Universität Trier. Mit der Nominierung eines Kanzlerkandidaten positioniert sich die AfD als Partei, die das Land regieren oder eine Koalition bilden möchte. „Was sie noch nicht ist“, betonte Heinze.