Erstmals fotografiert Südpol der Sonne

Erstmals in der Geschichte ist es Wissenschaftlern gelungen, detaillierte Aufnahmen des Südpols der Sonne zu machen. Die historischen Bilder wurden mithilfe der Raumsonde Solar Orbiter aufgenommen, wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) unter Berufung auf die New York Times berichtet.

Jahrzehntelang galten die Sonnenpole als nahezu unerforscht – kein bisheriger Satellit hatte die Möglichkeit, die Sonne aus dem nötigen Winkel zu beobachten. Erst durch eine Reihe komplexer Gravitationsmanöver rund um die Venus gelang es Solar Orbiter, die Ekliptik zu verlassen und einen neuen Blickwinkel auf unseren Stern zu gewinnen.

Im März 2025 flog die Sonde in einer Entfernung von rund 51,5 Millionen Kilometern über den Südpol der Sonne – unter einem Neigungswinkel von 17 Grad. Die Aufnahmen zeigen deutlich die magnetische Aktivität der Sonnenoberfläche, mit dunklen Flecken und turbulenten Magnetfeldern.

„Während des Sonnenminimums sind Nord- und Südpol durch entgegengesetzte Magnetfelder geprägt – derzeit herrscht ein chaotisches Magnetfeldmuster“, erklärt Missionsleiterin Anik De Groof.

Die Aufnahmen sind nicht nur von wissenschaftlicher Bedeutung. Sie könnten helfen, den 11-jährigen Zyklus der Sonnenaktivität besser zu verstehen und zukünftige Weltraumwetterereignisse – wie Sonnenstürme – besser vorherzusagen, die Auswirkungen auf Satelliten, Funkverbindungen und Stromnetze haben.

Ein zentrales Ziel der Mission ist es außerdem, zu klären, warum geladene Teilchen an den Sonnenpolen schneller austreten als am Äquator – eine bislang ungelöste Frage der Sonnenphysik.


Von admin

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