In Italien haben Sicherheitsbehörden ein mutmaßliches Finanzierungsnetzwerk der Terrororganisation Hamas zerschlagen. Am Samstag, dem 27. Dezember, wurden neun Personen festgenommen, die unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe für den Gazastreifen Gelder gesammelt und an Hamas weitergeleitet haben sollen. Das bestätigten Italiens Innenminister Matteo Piantedosi und Außenminister Antonio Tajani.
Razzia in Genua
Wie Piantedosi auf der Plattform X mitteilte, führten die Staatspolizei und die Finanzpolizei (Guardia di Finanza) am Morgen eine großangelegte Operation in Genua durch.
„Unter dem Vorwand von Hilfsinitiativen für die palästinensische Bevölkerung wurde in Wahrheit Unterstützung für Organisationen mit klaren terroristischen Zielen geleistet“, erklärte der Innenminister.
Prominenter Verdächtiger unter den Festgenommenen
Zu den Verhafteten zählt auch Mohammad Hannun, Präsident der Vereinigung der Palästinenser in Italien. Ihm wird vorgeworfen, über mehr als 20 Jahre hinweg Spendengelder für angeblich humanitäre Zwecke gesammelt zu haben, die jedoch laut Ermittlern an Hamas weitergeleitet wurden.
Millionenbeträge sichergestellt
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dankte den Sicherheitskräften für den Einsatz. Nach ihren Angaben soll Hamas über das Netzwerk mehr als sieben Millionen Euro erhalten haben.
Nach Informationen von Reuters beschlagnahmte die Polizei Vermögenswerte im Wert von über acht Millionen Euro. Zwei weitere Verdächtige befinden sich derzeit noch auf der Flucht.
Internationale Ermittlungen
Die Ermittlungen wurden nach dem Aufdecken verdächtiger Finanztransaktionen eingeleitet. Italienische Behörden arbeiteten dabei eng mit den Niederlanden und weiteren EU-Staaten zusammen. Die Koordination erfolgte über Eurojust.
Außenminister Tajani sprach von einer
„entscheidenden Antiterror-Operation, die eine aus Italien operierende Finanzierungsstruktur der Hamas zerschlagen hat“.