Elon Musks Artikel zugunsten der AfD stößt auf heftige Kritik in Deutschland

Ein Gastbeitrag von Elon Musk in der Zeitung Welt am Sonntag hat scharfe Kritik seitens deutscher Politiker ausgelöst. Der Text, in dem Musk die Partei Alternative für Deutschland (AfD) unterstützt, wird als Einmischung in die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 und als Angriff auf die demokratische Kultur des Landes bewertet. Darüber berichtet die Deutsche Welle (DW).

Kritik von deutschen Politikern

Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU und Kanzlerkandidat, bezeichnete den Artikel als „aggressiven und überheblichen Wahlaufruf“. Er kritisierte Musks Eingriff in die deutsche Politik und zog einen Vergleich zu den USA:
„Stellen Sie sich vor, ein deutscher Unternehmer würde in der New York Times einen Außenseiter der US-Präsidentschaftswahlen unterstützen. Die Empörung wäre grenzenlos.“

Saskia Esken, Co-Vorsitzende der SPD, erklärte, dass jeder, der eine „antidemokratische und antihumane Partei wie die AfD“ unterstütze, mit „entschlossenem Widerstand“ rechnen müsse. Sie betonte:
„Unsere Demokratie ist stark und kann nicht gekauft werden.“

Andreas Audretsch, Wahlkampfchef der Grünen, schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter):
„Wenn Herr Musk, der chinesische Staat oder russische Trollfabriken unseren demokratischen Diskurs untergraben, schadet das unserer Demokratie. Das spielt nur Rechtsextremisten wie der AfD in die Karten.“

Reaktion der AfD und Musks Aussagen

Die AfD nahm Musks Worte positiv auf und druckte Wahlplakate mit Zitaten aus seinem Artikel. Musk selbst teilte ein solches Plakat auf X, wobei er die Zeitung Welt fälschlicherweise als „Weld“ bezeichnete.

In seinem Artikel beschreibt Musk die AfD als Partei, die „Deutschland vor einem wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang bewahren kann“. Er hebt Themen wie Wirtschaft, Einwanderung, Energiepolitik, kulturelle Identität und Innovation hervor. Er verteidigt die AfD gegen Vorwürfe, rechtsextrem zu sein, und verweist auf die offen homosexuelle Beziehung der Parteivorsitzenden Alice Weidel.
„Klingt das wie Hitler? Kommen Sie, lassen Sie das,“ so Musk in einem rhetorischen Kommentar.

Redaktionelle Einordnung

Der Chefredakteur der Welt am Sonntag, Jan Burgard, erklärte in einer Anmerkung, dass Deutschland tatsächlich in einer wirtschaftlichen und kulturellen Krise stecke. Jedoch bezeichnete er Musks Schlussfolgerung, dass die AfD die Lösung sei, als „fatal falsch“.