Der Präsident Zyperns, Nikos Christodoulidis, hat die Absicht des Landes bekräftigt, der NATO beizutreten, trotz des Vetos der Türkei. Gegenwärtig laufen Verhandlungen mit den USA über die Möglichkeit eines Beitritts, wie der Fernsehsender Skai berichtet.
Laut Christodoulidis behindert die Weigerung der Türkei, die Republik Zypern anzuerkennen, die Modernisierung der Nationalgarde und schränkt die Beschaffung militärischer Ausrüstung ein. Zum ersten Mal sprach der Präsident öffentlich über diese Pläne und erklärte, dass das Thema während eines Besuchs in Washington mit US-Präsident Joe Biden erörtert wurde.
Verstärkte Verteidigungskooperation mit den USA und der EU
Zypern hat bereits Gespräche mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union aufgenommen, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu stärken. Aktuell werden Beratungen über die Modernisierung einer EU-unterstützten Marinebasis sowie einer von den USA genutzten Luftwaffenbasis geführt.
Hindernis: Das Veto der Türkei
Ein Beitritt Zyperns zur NATO wird durch das Veto der Türkei erschwert. Für die Aufnahme eines neuen Mitglieds ist die Zustimmung aller 32 Mitgliedsstaaten erforderlich, und Ankara hat sich wiederholt gegen eine Mitgliedschaft Zyperns ausgesprochen.
Hintergrund: Die Teilung der Insel
Zypern ist seit 1963 de facto geteilt, als es zu Konflikten zwischen den beiden Hauptbevölkerungsgruppen – den griechischen und türkischen Zyprioten – kam. 1974 besetzte die Türkei nach einem Militärputsch die nördliche Drittel der Insel. Seitdem bleibt die Insel geteilt. Bemühungen der Vereinten Nationen, Zypern zu vereinen, sind bisher gescheitert. Die letzten Verhandlungen fanden 2021 statt und brachten keine Fortschritte.