In der Stadt Unna (Nordrhein-Westfalen) kam es zu einem aufsehenerregenden Skandal beim Rettungsdienst Reinoldus. Mitarbeiter führten eine sogenannte „Schwarze Liste“, auf der sie die Anzahl der Todesfälle während ihrer 24-Stunden-Schichten vermerkten. Laut einem Bericht der BILD vom 26. Dezember wurde derjenige, der die meisten Todesfälle zu verzeichnen hatte, mit einem Wanderpokal ausgezeichnet.
Wie der Skandal ans Licht kam
Die Praxis wurde durch eine anonyme Meldung eines Mitarbeiters aufgedeckt. Bei einer internen Untersuchung fand die Geschäftsführung einen Pokal mit der Gravur „2023“, der als Auszeichnung für diese makabre Statistik diente.
Auf der Liste waren nur die Namen der Mitarbeiter und die Anzahl der Markierungen vermerkt – keine Patientennamen oder Details zu den Ereignissen.
Konsequenzen für die Verantwortlichen
- Organisator entlassen: Der Initiator dieses „Wettbewerbs“ wurde bereits aus dem Unternehmen entlassen.
- Personalmaßnahmen: Einige Mitarbeiter wurden auf andere Einsatzorte versetzt, während die Leitungsebene Abmahnungen erhielt.
- Reaktionen der Geschäftsführung: Die Unternehmensleitung betonte, dass alle Maßnahmen ergriffen würden, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.
Die betroffenen Mitarbeiter erklärten, dass der „Pokal“ keineswegs ein Feiern von Todesfällen darstellen sollte. Vielmehr sei er als Symbol für die emotional belastenden Einsätze gedacht gewesen.
Keine Zweifel an der Professionalität
Trotz des schockierenden Vorfalls betonte das Unternehmen, dass die Professionalität der Mitarbeiter bei Rettungseinsätzen nicht infrage gestellt werde. Es habe keine Beschwerden über die Ausführung ihrer Aufgaben gegeben.