Europa verbraucht seine Gasreserven derzeit so schnell wie seit sieben Jahren nicht mehr. Grund dafür sind die sinkenden Temperaturen, die den Heizbedarf erhöhen. Laut Bloomberg wird in dieser Woche mit einer weiteren Abkühlung gerechnet.
Aktuelle Lage der Gasspeicher
- Der Füllstand der unterirdischen Gasspeicher liegt bei nur noch 70 %, im Vergleich zu etwa 86 % im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
- Gas Infrastructure Europe berichtet von einem Rückgang des Speicherfüllstands um 25 Prozentpunkte – das stärkste Absinken seit 2018.
Herausforderungen für Europa
- Hoher Gasverbrauch:
Die kälteren Temperaturen in Nordwest-Europa führen zu einem erhöhten Verbrauch. Dies könnte die Entnahme aus den Speichern in den kommenden Tagen weiter steigern. - Abhängigkeit von LNG:
Europa ist zunehmend auf den globalen Markt für Flüssigerdgas angewiesen, um den Ausfall russischer Lieferungen über die Ukraine auszugleichen. - Ungeplante Produktionsstopps:
Der Ausfall des Hammerfest LNG-Werks in Norwegen aufgrund eines defekten Kompressors belastet die Lieferketten zusätzlich. Die Wiederaufnahme des Betriebs ist erst für den 9. Januar geplant.
Auswirkungen auf Preise und zukünftige Versorgung
- Letzte Woche stiegen die Gaspreise um 4 % und erreichten den höchsten Stand seit 14 Monaten.
- Ein schnelles Schrumpfen der Reserven könnte die Auffüllung der Speicher für die nächste Heizsaison erschweren und kurzfristig zu Preisschwankungen führen.