Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) und Kanzlerkandidatin, soll jahrelang geheime Treffen mit dem ehemaligen chinesischen Botschafter in Deutschland, Wu Ken, abgehalten haben. Dies geht aus einer investigativen Recherche der BILD hervor.
Laut zwei voneinander unabhängigen Quellen aus der Partei fanden die Treffen einmal im Monat statt und wurden nicht in Weidels offiziellem Kalender vermerkt. Diplomatenkreise berichten, dass Wu Ken häufiger mit der AfD-Politikerin in Kontakt stand als mit Vertretern der Bundesregierung.
Die Gespräche sollen in Wu Kens privater Residenz im Südwesten Berlins stattgefunden haben – einem Anwesen mit hoher Sicherheitsstufe, Überwachungskameras, einem hohen Zaun und mehreren Rottweilern.
Weidel bestätigte, dass sie das Anwesen besucht habe, jedoch nur „etwa alle neun Monate“. Sie erklärte, die Treffen hätten dazu gedient, die Haltung Chinas „zum Krieg in der Ukraine“ besser zu verstehen.
Der Skandal fällt in eine Zeit erhöhter Spionagevorwürfe gegen die AfD. Im April 2024 wurde ein Mitarbeiter des Büros eines AfD-Europaabgeordneten wegen mutmaßlicher Spionage für China in Deutschland verhaftet.
Politiker anderer Parteien reagierten mit scharfer Kritik. Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter (CDU) warnte, dass Weidels Kontakte auf eine direkte oder indirekte Einflussnahme Pekings auf die AfD hindeuten könnten.
Das chinesische Botschaft betonte, dass sie einen „normalen Dialog“ mit allen im Bundestag vertretenen Parteien pflege, verweigerte jedoch eine weitere Stellungnahme gegenüber der BILD.