Die USA und Europa stehen vor einem wachsenden Risiko eines Uran-Engpasses, während die Nachfrage nach Kernenergie steigt. Der Hauptlieferant, Kasachstan, verlagert seine Exporte zunehmend nach Russland und China, was die Verfügbarkeit für westliche Staaten einschränkt. Dies berichtet die Financial Times.
Analysten weisen darauf hin, dass Moskau und Peking intensiv um Ressourcen in Zentralasien und Afrika konkurrieren und damit den Markt zusätzlich unter Druck setzen. Gleichzeitig schwinden die Uranreserven, die nach der Fukushima-Katastrophe angelegt wurden.
Die westlichen Staaten planen, ihre Nutzung der Kernenergie bis 2050 erheblich auszubauen, doch die aktuellen Versorgungsprobleme könnten diese Pläne gefährden.
Kasachstan, das 40 % der weltweiten Uranproduktion liefert, verkaufte 2023 zwei Drittel seiner Produktion an Russland, China und den eigenen Markt, während der Anteil der Exporte in die USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien auf 28 % sank.
Ein zusätzlicher Risikofaktor ist Niger – ein Schlüssellieferant für europäische Atomkraftwerke –, das seine Uranexporte in die EU im vergangenen Jahr um ein Drittel reduzierte.
Experten warnen: Sollte der Westen keine Maßnahmen zur Sicherung stabiler Lieferketten ergreifen, könnte die globale Kernenergiebranche vor erheblichen Herausforderungen stehen.