Die Kakaobestände in London und New York sind auf ein historisches Minimum gefallen, was die Krise auf dem Schokoladenmarkt weiter verschärft. Dies berichtet die Financial Times.
Schlechte Ernten und steigende Preise
Mehrere Jahre in Folge schlechte Ernten haben den globalen Kakaomarkt in eine Krise gestürzt. Händler und Schokoladenhersteller kaufen mittlerweile auch minderwertige Restbestände auf, um die Produktion aufrechtzuerhalten.
Laut Wells Fargo sind die Schokoladenpreise in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gestiegen.
Die Kakaolager der Intercontinental Exchange in London sind drastisch geschrumpft: Von über 100.000 Tonnen vor einem Jahr auf nur noch 21.000 Tonnen.
Preise verdreifacht – Hersteller passen sich an
Innerhalb von zwei Jahren haben sich die Kakaopreise verdreifacht und erreichten den höchsten Stand seit 50 Jahren.
Um die gestiegenen Kosten auszugleichen, greifen Hersteller zu drastischen Maßnahmen:
- Schokoladentafeln werden verkleinert
- Rezepturen werden angepasst
- Alternative Rohstoffe werden erforscht
Hershey bittet um regulatorische Ausnahme
Die Krise ist so gravierend, dass der US-Schokoladenriese Hershey bei der US-Derivateaufsicht eine Ausnahmegenehmigung beantragt hat. Das Unternehmen möchte über die New Yorker Börse 90.000 Tonnen Kakao erwerben – neunmal mehr als die übliche Obergrenze erlaubt.