In der Demokratischen Republik Kongo (DRK) hat die jüngste Eskalation der Kämpfe zu einem dramatischen Anstieg sexueller Gewalt geführt. Das Kinderhilfswerk UNICEF registrierte rund 600 Vergewaltigungen innerhalb einer Woche nach der Eroberung der Stadt Homa Ende Januar. Dies berichtete die französische Zeitung Le Monde.
Laut den Berichten werden sowohl die Rebellen der M23-Miliz, die möglicherweise von Ruanda unterstützt werden, als auch die Streitkräfte der kongolesischen Regierung für die Verbrechen verantwortlich gemacht.
Erschütternde Berichte kommen unter anderem aus dem Dorf Chegera, etwa 50 Kilometer nördlich von Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu. Am 14. Februar drangen Hunderte bewaffnete Männer aus der Stadt Kalehe in das Dorf ein, nachdem dort heftige Kämpfe zwischen M23 und der kongolesischen Armee (FARDC) getobt hatten.
Eine 40-jährige Bäuerin und Mutter von sieben Kindern wurde gemeinsam mit 25 weiteren Frauen Opfer einer Gruppenvergewaltigung. Sie berichtete, dass drei bewaffnete Männer in ihr Haus eindrangen, sie mit Waffen bedrohten und sie brutal missbrauchten. Die Angreifer sprachen Lingala, eine Sprache, die vor allem im Westen und Norden der DRK verbreitet ist. Einige Dorfbewohner behaupten, sie hätten Uniformen der FARDC erkannt, doch diese Informationen sind nicht zweifelsfrei bestätigt.