Die Gaspreise in Europa sinken auf tiefsten Stand seit fünf Monaten
Die europäischen Gaspreise haben einen neuen fünfmonatigen Tiefpunkt erreicht, reagieren jedoch empfindlich auf politische Entwicklungen rund um die Ukraine-Krise. Am Freitag, dem 7. März, berichtete Bloomberg über diese Schwankungen am Energiemarkt.
Früh am Freitag verzeichneten die Gas-Futures zunächst einen Rückgang von 4,8 %, erholten sich jedoch später am Tag um 6,5 %. Trotz dieser Erholung befindet sich der Markt weiterhin auf dem Weg zu einem vierten wöchentlichen Rückgang in Folge.
Hintergrund der jüngsten Entwicklungen ist die veränderte Politik der US-Regierung unter Donald Trump, die ihre Sicherheitsunterstützung für die Ukraine zurückfährt. Gleichzeitig werden Vorschläge vorangetrieben, den Krieg zu beenden und Zugang zu ukrainischen Rohstoffreserven zu erhalten. Dies führte zu Spekulationen, dass russisches Erdgas möglicherweise bald wieder stärker auf den europäischen Markt drängen könnte.
Demgegenüber steht die Aussage des US-Finanzministers Scott Bessent, der eine Verschärfung der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor nicht ausschließt, sofern dies zur Beendigung des Konflikts beitragen könnte.
Unterdessen bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. Die ukrainische Energiegesellschaft DTEK berichtete von Schäden an ihren Gasanlagen infolge nächtlicher russischer Angriffe, was die Notwendigkeit erhöht, Gasimporte aus Europa weiter zu steigern und so die Versorgungssituation zusätzlich belastet.
Obwohl eine umfassende Rückkehr des russischen Pipeline-Gases in die EU unwahrscheinlich bleibt, kauft Europa weiterhin erhebliche Mengen an russischem Flüssigerdgas (LNG). Aktuell treten jedoch Sicherheitsfragen im Energiebereich in den Hintergrund, da Verteidigungsthemen dominieren.
Die Volatilität des Marktes wird zusätzlich durch das Schließen spekulativer Long-Positionen verstärkt. „Ein hohes Maß an algorithmischem Handel in Verbindung mit raschen politischen Veränderungen sorgt für erhebliche Unsicherheit am Gasmarkt“, kommentierte Nick Campbell, Geschäftsführer bei Inspired.