Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihre Beteiligung an internationalen Maßnahmen zur Bekämpfung von Sanktionsumgehungen durch Russland spürbar verringert. Laut anonymen europäischen Regierungsvertretern, die von Bloomberg zitiert werden, haben sich die USA zuletzt kaum an mehreren gemeinsamen Arbeitsgruppen beteiligt, die speziell für diesen Zweck gebildet wurden.
Insbesondere zeigte sich Washington passiv bezüglich einer Arbeitsgruppe, deren Aufgabe darin besteht, zu verhindern, dass Russland Bauteile und Geräte für die Waffenproduktion beschafft. Zudem verzichteten die USA bislang auf eine aktive Rolle in der Gruppe zur Überwachung und Durchsetzung des Ölpreisdeckels für russisches Rohöl, der durch die G7-Staaten eingeführt wurde.
Die europäischen Beamten äußerten Unsicherheit darüber, ob es sich hierbei um eine bewusste strategische Entscheidung oder um einen Mangel an geeignetem Personal auf US-Seite handelt. Demnach hätten bei einigen Treffen lediglich rangniedrigere Beamte mit begrenzten Kompetenzen teilgenommen.
Zuvor hatte Trump öffentlich erklärt, bereit zu sein, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, sofern Moskau nicht ernsthaft an Friedensverhandlungen teilnehme. Jedoch betonten europäische Vertreter, dass bisher wenig auf eine Umsetzung dieser Ankündigung hindeute. Allerdings verschärfte die US-Regierung kürzlich ihre Sanktionen punktuell, indem sie bestimmten Banken die Lizenz für Energietransaktionen entzog.
Im Februar traten die USA zudem aus der unter Präsident Biden etablierten Taskforce „KleptoCapture“ aus, die ursprünglich umfassende Befugnisse im Kampf gegen Sanktionsverstöße durch Russland hatte.