Infolge der von Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle drohen in den USA massive Veränderungen in der Automobilbranche. Laut einem Bericht von NBC News vom 12. April könnten die Fahrzeugpreise deutlich steigen, während gleichzeitig die Verkaufszahlen stark zurückgehen.
Trotz vereinzelter Senkungen der Einfuhrzölle bleiben die Importabgaben für Autos weiterhin bei 25 %. Dies führt laut Branchenanalysen von Wall-Street-Experten und Beratungsfirmen zu einem Rückgang der Verkaufszahlen um mehrere Millionen Fahrzeuge und zu höheren Kosten für Hersteller – sowohl für Neuwagen als auch für Gebrauchtfahrzeuge.
Felix Stelmasek, Leiter des globalen Automobilbereichs bei Boston Consulting Group (BCG), erklärt gegenüber CNBC: „Wir erleben eine strukturelle Transformation, die langfristige Auswirkungen haben wird. Dieses Jahr könnte das entscheidendste in der Geschichte der Autoindustrie werden – nicht nur wegen steigender Kosten, sondern wegen grundlegender Veränderungen in der Produktionsstruktur.“
Nach Prognosen der BCG könnten die jährlichen Mehrkosten durch Zölle zwischen 110 und 160 Milliarden US-Dollar betragen. Dies könnte bis zu 20 % der Gewinne im Neuwagenmarkt der USA betreffen. Auch ausländische Hersteller sind stark betroffen.
Das Center for Automotive Research in Michigan schätzt die Gesamtkostensteigerung für US-Autobauer auf 107,7 Milliarden Dollar – davon 41,9 Milliarden allein für General Motors, Ford und Stellantis (Mutterkonzern von Chrysler).
Zusätzlich zu den 25 %-Importzöllen auf Fahrzeuge, die am 3. April eingeführt wurden, treten im Mai weitere Zölle auf Autoteile in Kraft.
Laut einem Bericht von Goldman Sachs-Analyst Mark Delaney könnten die Durchschnittspreise für Neuwagen in den USA in den kommenden 6 bis 12 Monaten um 2.000 bis 4.000 Dollar steigen. Ein Teil dieser Belastung wird voraussichtlich direkt an die amerikanischen Verbraucher weitergegeben.