Kanada baut erste modulare Atomkraftanlage

Kanada hat als erstes G7-Land grünes Licht für den Bau eines kleinen modularen Reaktors (SMR) gegeben – eine neue Generation kompakter Atomkraftwerke. Wie Bloomberg berichtet, wurde das Projekt mit einem Gesamtwert von 15,1 Milliarden US-Dollar genehmigt. Den Anfang macht das Energieunternehmen Ontario Power Generation, das die Baugenehmigung für den ersten von vier geplanten Reaktoren erhalten hat.

Die innovative Technologie basiert auf der Serienproduktion von Reaktormodulen in Fabriken, die anschließend vor Ort zusammengebaut werden. Dieser Ansatz soll Bauzeiten verkürzen und die Kosten gegenüber traditionellen Großreaktoren deutlich senken.

Während vergleichbare SMR-Anlagen bisher nur in Russland und China existieren, wird Kanada mit dem geplanten Bau am Standort Darlington das erste hochentwickelte Land sein, das ein solches Kraftwerk realisiert. Die Baukosten des ersten Reaktors belaufen sich auf rund 6,1 Milliarden kanadische Dollar. Bei den folgenden Reaktoren erwartet man durch Effizienzgewinne eine Kostenreduktion.

Die GE-Tochter GE Vernova, die Material und Komponenten liefert, hat im Zuge des wachsenden Energiebedarfs – vor allem durch Rechenzentren und Industrie – ihre Investitionen verdoppelt. Allein 50 Millionen US-Dollar flossen in den Ausbau des kleinen Atomkraftgeschäfts von GE Hitachi Nuclear Energy, einschließlich dem Bau eines Werks in North Carolina.

Ontario Power hatte bereits 2023 eine Vereinbarung mit GE Hitachi unterzeichnet, um den BWRX-300 SMR mit rund 300 MW Leistung in Darlington zu installieren – etwa ein Drittel der Leistung traditioneller Reaktoren.

Von admin

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