Der unbemannte Mondlander Resilience des japanischen Raumfahrtunternehmens Ispace ist Medienberichten zufolge bei einem Landeversuch auf der Mondoberfläche abgestürzt. Die Firma gab am Donnerstag bekannt, dass es während des kritischen Landeanflugs zu Problemen bei der Höhenmessung kam, wodurch das Modul sein Sinken nicht ausreichend abbremsen konnte.
Der Vorfall markiert bereits die zweite missglückte Mission des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren. Ispace wollte ursprünglich in die Riege erfolgreicher privater Mondlandeunternehmen wie Intuitive Machines und Firefly Aerospace aufsteigen – inmitten eines wachsenden globalen Wettbewerbs zwischen staatlichen und kommerziellen Raumfahrtakteuren.
Technische Schwierigkeiten beim Landeanflug
Laut dem technischen Direktor von Ispace, Ryō Ujie, könnten verschiedene Ursachen hinter dem Absturz stehen – von Triebwerksversagen über Softwarefehler bis hin zu Problemen mit den Sensoren. Der Lander transportierte unter anderem einen vierrädrigen Rover aus Luxemburg sowie fünf externe wissenschaftliche Nutzlasten mit einem Gesamtwert von rund 16 Millionen US-Dollar, darunter Geräte aus Japan und Taiwan.
Die geplante Landestelle war das Mare Frigoris – eine basaltische Ebene etwa 900 Kilometer vom Nordpol des Mondes entfernt.
Japans langfristige Mondambitionen
Trotz des Rückschlags bleibt Japan ein aktiver Akteur im Rahmen des von der NASA geleiteten Artemis-Programms. Bereits im Januar 2024 hatte die staatliche Raumfahrtagentur JAXA mit dem SLIM-Lander erfolgreich eine weiche Landung auf dem Mond durchgeführt – ein historischer Erfolg, der Japan neben den USA, der Sowjetunion, China und Indien in die exklusive Liste der Mondlande-Nationen einreihte.
Die japanische Regierung unterstützt weiterhin private Raumfahrtprojekte, insbesondere solche von Ispace, um in der nächsten Phase der lunaren Erforschung – einschließlich bemannter Missionen – eine führende Rolle zu spielen.