Der Automobilkonzern Stellantis, Eigentümer von Marken wie Jeep, Peugeot, Chrysler und Alfa Romeo, denkt über den Verkauf seiner Luxusmarke Maserati nach. Das berichtet Reuters unter Berufung auf zwei informierte Quellen. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden, die Überlegungen befänden sich in einem sehr frühen Stadium.
Diskussionen über die Zukunft von Maserati begannen bereits vor dem Amtsantritt des neuen CEO Antonio Filosa, der seit Montag offiziell im Amt ist. Sein Vorgänger, Verwaltungsratschef John Elkann, hatte schon zuvor betont, dass eine strategische Neubewertung der insgesamt 14 Konzernmarken notwendig sei.
Eine mögliche Veräußerung von Maserati wird derzeit von der Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag von Stellantis analysiert. Obwohl ein Konzernsprecher erklärte: „Maserati steht nicht zum Verkauf“, bleiben Zweifel bestehen – auch wegen der schwachen Geschäftszahlen.
Im Jahr 2024 halbierte sich der Absatz auf nur 11.300 Fahrzeuge, während der operative Verlust 260 Millionen Euro betrug. Zudem gibt es bislang keine neuen Modelle in Planung – ein neuer Geschäftsplan soll erst nach der Einarbeitung von Filosa vorgestellt werden.
Innerhalb des Unternehmens herrscht Uneinigkeit: Einige Vorstandsmitglieder plädieren für einen Verkauf, um Ressourcen auf gewinnbringendere Marken zu konzentrieren. Andere halten am Prestige der Luxusmarke fest und sehen in Maserati weiterhin Potenzial für einen Neustart.
Als mögliche Käufer gelten chinesische Automobilhersteller wie Chery, die mit etablierten Marken auf dem europäischen Markt Fuß fassen wollen.
Angesichts des deutlichen Kursverfalls der Stellantis-Aktie – rund zwei Drittel seit März 2024 – fordern Analysten eine klare Fokussierung auf rentable Kernmarken.