Der Besuch des slowakischen Premierministers Robert Fico bei Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau hat in der Slowakei heftige Kritik ausgelöst. Oppositionelle Politiker bezeichneten den Schritt als „Verrat an den Verbündeten und nationalen Interessen“, berichtet Aktuality.sk.
Kritik von Oppositionsparteien
Der Vorsitzende der oppositionellen Partei Progressives Slowakei, Michal Šimečka, bezeichnete den Besuch als „Schande für das Land“.
„Wenn der Premierminister wirklich an Gastransit interessiert wäre, hätte er mit den ukrainischen Behörden verhandeln müssen, statt die Slowakei zum Werkzeug russischer Propaganda zu machen“, erklärte Šimečka.
Auch Ivan Korčok, Mitglied des Präsidiums von Progressives Slowakei, kritisierte den Besuch scharf:
„Das ist ein Wendepunkt in unserer Außenpolitik. Fico hat kein Mandat, die Slowakei so zu isolieren.“ Korčok wies darauf hin, dass Fico zuvor in Brüssel mit seinem Vorstoß für den Erhalt des Gastransits durch die Ukraine gescheitert sei.
Schwere Vorwürfe gegen Fico
Branislav Gröhling, Vorsitzender der Partei Freiheit und Solidarität, bezeichnete Fico als „Kollaborateur“ und warnte vor der internationalen Isolation der Slowakei:
„Robert Fico spricht nicht im Namen der ganzen Nation“, betonte Gröhling.
Hintergrund des Besuchs
Fico, der als prorussisch gilt, reiste nach Moskau, um laut eigenen Angaben über Gastransitfragen zu sprechen. Oppositionspolitiker sehen darin jedoch eine gefährliche Annäherung an Russland, die den Interessen der Slowakei widerspreche.