Ein Team australischer Wissenschaftler hat einen neuartigen Bluttest vorgestellt, der die Diagnose von Zöliakie erheblich vereinfacht. Die autoimmune Reaktion auf Gluten kann mit dem neuen Verfahren schnell, zuverlässig und ohne belastende Vorbereitung erkannt werden, wie in der Fachzeitschrift Gastroenterology berichtet wird.
Der Test basiert auf dem Nachweis von Interleukin-2 – einem spezifischen Immunmarker, der im Körper nach dem Kontakt mit Gluten gebildet wird. Statt Patienten dazu zu zwingen, über mehrere Tage Gluten zu konsumieren und dabei unangenehme Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Krämpfe zu ertragen, kann der Marker nun im Labor durch das Mischen von Blutproben mit Gluten nachgewiesen werden.
In einer klinischen Studie mit rund 200 Teilnehmenden erreichte der Test eine Genauigkeit von 97 %. Laut Studienleiter Jason Tye-Din könnten so Millionen von Menschen mit bislang unerkannter Zöliakie endlich eine sichere Diagnose erhalten.
Der Test ist technisch unkompliziert und lässt sich problemlos in routinemäßige Labordiagnostik integrieren. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Aussagekraft bei Personen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, eingeschränkt sein könnte. Weitere Forschung ist hier notwendig.