Indische Raffinerie von EU-Sanktionen betroffen

Die europäischen Sanktionen gegen das indische Energieunternehmen Nayara Energy, an dem Rosneft 49,13 % der Anteile hält, beginnen spürbare Auswirkungen zu zeigen. Laut einem Bericht von Bloomberg vom 22. Juli meiden Reeder und Rohstoffhändler zunehmend den Handel mit der Firma – sowohl bei Rohöllieferungen als auch beim Export von Kraftstoffen.

Die Europäische Union hatte Nayara Energy am vergangenen Freitag auf eine neue Sanktionsliste gesetzt. Diese verbietet den Import von Treibstoffen, die aus russischem Öl hergestellt wurden – selbst wenn die Produktion außerhalb Russlands erfolgt. Daraufhin stornierte der Tanker Talara eine geplante Diesel-Beladung im Hafen Vadinar, wo sich Nayaras Raffinerie und Exportterminal befinden, und ging vor Anker.

Neben logistischen Auswirkungen trifft das Embargo auch die Finanzierungsstruktur der Firma. Nayara verlangt nun Vorkasse oder unwiderrufliche Akkreditive vor dem Versand – eine Praxis, die im Rohstoffhandel unüblich ist, da normalerweise Zahlungsziele von 15 bis 30 Tagen gelten. Händler zeigen sich zunehmend skeptisch, an zukünftigen Ausschreibungen des Unternehmens teilzunehmen.

Branchenbeobachter warnen, dass sich nicht nur Reedereien, sondern bald auch Banken und andere Handelspartner von Nayara distanzieren könnten. Zwar treten die EU-Sanktionen offiziell erst am 21. Januar 2026 in Kraft, doch der Markt reagiert bereits jetzt.

Von admin

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