Der Berliner Senat hat einen neuen, deutlich strengeren Bußgeldkatalog verabschiedet, der seit November gültig ist. Ziel der Reform ist es, die wachsende Vermüllung der Hauptstadt einzudämmen – und das mit deutlich höheren finanziellen Konsequenzen. Laut ZDF können Strafen nun bis zu 100.000 Euro betragen, insbesondere bei großen Mengen Abfall oder gefährlichen Stoffen.
Deutlich höhere Bußgelder für Alltagsmüll
Für einfache Umweltverstöße steigen die Strafen massiv:
- Zigarettenkippen: 250–3000 € (statt bisher 80–120 €)
- Plastiktüten, Einwegbecher, Kaugummis: 55–500 €
- Nicht entfernte Hundehaufen: 55–350 €
Der Senat begründet die Erhöhung damit, dass selbst kleine Abfälle erhebliche Schäden für Natur und Stadtbild verursachen.
Fünffache Strafen für Sperrmüll
Besonders drastisch steigen die Bußgelder für illegal entsorgte große Gegenstände:
- Matratzen, Koffer, Kinderwagen, Kartons: 300–1500 €
- Wannen, Bettgestelle, große Möbel: 1500–4000 €
- Mehrere große Gegenstände gleichzeitig: über 11.000 € möglich
Hohe Strafen für Elektrogeräte und Reifen
Auch Elektro- und Sondermüll werden streng geahndet:
- Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen: 1000–15.000 €
- Autoreifen: 700 € pro Stück (bis zu 20.000 € bei mehreren Reifen)
Dabei können Reifen legal für 3–8 € in Recyclingzentren abgegeben werden.
Doppelte Strafen für zurückgelassene Fahrzeuge
Sogar kleine Fahrzeuge wie alte Fahrräder können teuer werden – hier drohen nun bis zu 600 € Strafe.
Bauschutt und Gefahrstoffe: bis zu 100.000 Euro
Für gefährliche Abfälle oder große Mengen Baustellenmüll sieht Berlin künftig Bußgelder zwischen 1200 und 100.000 € vor. Dies betrifft Stoffe wie Farben, Batterien, Lösungsmittel oder Chemikalien.
Ziel: weniger Müll durch mehr abschreckende Wirkung
Das neue Regelwerk soll einen klaren finanziellen Anreiz setzen, Abfall korrekt zu entsorgen. Die Stadt reagiert damit auf die zunehmende Vermüllung öffentlicher Räume und steigende Entsorgungskosten.