Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit einem einzigen Telefonat die langjährige Ukraine-Politik der USA umgeworfen. Sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte laut Bloomberg ein Signal dafür sein, dass Trump die Ukraine „aufgibt“.
Das Magazin berichtet am Mittwoch, den 12. Februar, dass einige europäische Staats- und Regierungschefs diese Entwicklung mit Besorgnis betrachten.
Nach dem Gespräch mit Putin verkündete Trump, dass beide Seiten vereinbart hätten, „sofort Verhandlungen aufzunehmen“ und gegenseitige Staatsbesuche durchzuführen.
„Diese Rhetorik stellt eine drastische Kehrtwende zur Politik der USA unter Joe Biden dar. Seit der russischen Invasion im Februar 2022 gab es keine direkten Gespräche zwischen den Präsidenten der beiden Länder. Gleichzeitig konzentrierte sich Washington darauf, die Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression zu unterstützen“, schreibt Bloomberg.
Skepsis gegenüber weiterer Ukraine-Hilfe
Trump steht weiteren Hilfszahlungen an die Ukraine kritisch gegenüber. Laut Bloomberg könnte er sich für künftige Unterstützung eine Gegenleistung wünschen – etwa Zugang zu den Bodenschätzen der Ukraine.
Zudem wurde bekannt, dass sich der Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, an den Friedensbemühungen beteiligen wird. Er soll zusammen mit Außenminister Marco Rubio und anderen hochrangigen Vertretern der Trump-Administration an Verhandlungen mitwirken.
Zweifel an einer Lösung des Krieges
Ob diese diplomatischen Bemühungen erfolgreich sein werden, bleibt unklar. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weiterhin die vollständige Rückgabe aller von Russland besetzten Gebiete – einschließlich der Krim. Diese Position entsprach der offiziellen US-Politik unter Biden, scheint nun aber nicht mehr Priorität zu haben.
Zudem äußerte sich US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einem Treffen mit hochrangigen NATO-Vertretern in Brüssel skeptisch. „Die Rückkehr der Ukraine zu den Grenzen vor 2014 ist ein illusorisches Ziel“, soll er gesagt haben.