Russland plant den Bau von atomgetriebenen U-Booten zum Transport von Flüssigerdgas (LNG). Dies erklärte Kremlchef Wladimir Putin auf dem Future Technologies Forum in Moskau.
Putin gab an, dass er erstmals vor einigen Jahren von dieser Idee gehört habe, als Michail Kowaltschuk, Präsident des Kurchatov-Instituts, das Konzept vorstellte. Zunächst sei er skeptisch gewesen, doch später habe er seine Meinung geändert.
„Ich sagte damals: ‚Wollen wir Gas etwa in U-Booten transportieren?‘ Doch Gazprom und Novatek halten es für machbar, rentabel und effizient“, erklärte Putin.
Er räumte ein, dass der Transport großer LNG-Reservoirs potenziell gefährlich sei, da Explosionen auftreten könnten. „Unter Wasser ist jedoch alles anders“, versicherte er.
Laut russischen Medien sieht das Projekt den Bau eines 360 Meter langen U-Boot-Gastankers mit einer Kapazität von etwa 180.000 Tonnen vor. Das Schiff soll einen Tiefgang von maximal 14 Metern haben und mit drei Ritm-200-Reaktoren ausgestattet sein, die drei Elektromotoren mit je 30 MW Leistung antreiben. Durch den Verzicht auf direkten Eiskontakt könnte das U-Boot eine Geschwindigkeit von bis zu 17 Knoten erreichen, was die Fahrzeit auf der Nordostpassage von 20 auf 12 Tage verkürzen würde.
Das Projekt wird von der St. Petersburger Maritimen Maschinenbaubüro Malachit, einer Tochter des Kurchatov-Instituts, entwickelt. Der technische Entwurf des atomgetriebenen Unterwasser-Gastankers wurde bereits abgeschlossen.
„Der Unterwasser-Gastanker könnte die Grundlage eines völlig neuen, weltweit einzigartigen Transportsystems bilden, das LNG ganzjährig unabhängig von Wetterbedingungen und Eisverhältnissen transportieren kann“, so die russischen Wissenschaftler.