In Nigeria sind in den letzten Tagen bei drei Weihnachtswohltätigkeitsveranstaltungen mindestens 67 Menschen, darunter viele Kinder, ums Leben gekommen. Dies berichten Euronews und Sky News am 22. Dezember.
Tragödien in verschiedenen Regionen
- Im südwestlichen Bundesstaat Oyo starben am 18. Dezember mindestens 35 Kinder, als es bei einer Veranstaltung in einer Schule zu einer Massenpanik kam. Eine lokale Radiostation hatte Geschenke und Preise angekündigt, ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten. Laut Gouverneur Seyi Makinde wurden die Veranstalter verhaftet.
- Am 21. Dezember kamen im südöstlichen Bundesstaat Anambra 22 Menschen bei einer ähnlichen Veranstaltung ums Leben.
- In der Hauptstadt Abuja starben 10 Menschen, als mehr als 1000 Personen vor einer Kirche zusammenkamen, um Kleidung und Essen zu erhalten.
Ursachen und Reaktionen
Berichten zufolge entstand die Panik in Abuja und Anambra, als die Menschen vor Beginn der Veranstaltungen versuchten, sich die besten Plätze zu sichern. Einige Teilnehmer in Abuja hatten die ganze Nacht in der Kälte ausgeharrt, um frühzeitig Zugang zu erhalten.
Der nigerianische Präsident Bola Tinubu forderte die Behörden auf, Fehler bei der Organisation solcher Veranstaltungen künftig zu vermeiden. Die Polizei hat angeordnet, dass Organisatoren vorab Genehmigungen einholen müssen.
Hintergrund
Laut dem World Food Programme leben etwa 84 Millionen Menschen in Nigeria an der Grenze zur Armut, was 37 % der Bevölkerung ausmacht. Die hohe Bedürftigkeit führt regelmäßig zu gefährlichen Situationen bei Hilfsaktionen.