Die FDP hat bei ihrer traditionellen Dreikönigskundgebung in der Stuttgarter Oper klare Signale für einen Neuanfang gesetzt. Parteichef Christian Lindner und seine Stellvertreter nutzten die Gelegenheit, um die liberale Partei wenige Wochen vor der Bundestagswahl auf Kurs zu bringen. Doch der politische Gegenwind ist spürbar, denn Umfragen sehen die Partei aktuell bei lediglich 3 bis 4 Prozent, was die Sorge um den Wiedereinzug in den Bundestag verstärkt.
Politische Distanz zu Elon Musk
Die Veranstaltung wurde zusätzlich von Diskussionen um den Einfluss von Elon Musk auf die Bundestagswahl überschattet. Johannes Vogel, stellvertretender FDP-Vorsitzender, forderte seine Partei im Interview mit der „Die Welt“ dazu auf, sich von den „politischen Empfehlungen“ des US-Unternehmers klar zu distanzieren. Musk sei zwar ein „beeindruckender Unternehmer“, treffe jedoch oft „politisch unkluge Aussagen“. Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann, prominentes Mitglied der FDP, hatte zuvor ähnliche Forderungen geäußert.
Abkehr vom „Ampel“-Modell und Blick in die Zukunft
Die FDP möchte die Bundeswahl am 23. Februar als Wendepunkt nutzen, um die Zeit der Ampelkoalition hinter sich zu lassen. Die Partei setzt dabei auf einen politischen Neuanfang und hat klare Vorstellungen für eine zukünftige Koalition. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Expertin für Verteidigungspolitik und Mitglied im Präsidium der FDP, sprach sich in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ für ein Bündnis mit der Union aus. „Schwarz-Gelb“ sei eine erfolgversprechende Kombination, um drängende Fragen der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik anzugehen, erklärte sie.
Fokus auf Kernthemen und eigene Identität
Obwohl die FDP eine Zusammenarbeit mit der CDU anstrebt, betonte Strack-Zimmermann, dass im Wahlkampf jede Partei für sich alleine kämpfe. Die FDP setzt auf die Wiederentdeckung ihrer klassischen Kernthemen wie wirtschaftliche Freiheit, Sicherheit und eine klare Abgrenzung von anderen politischen Akteuren.