Die neuen Sanktionen der USA gegen russisches Öl zwingen China und Indien, andere Lieferquellen zu erschließen, insbesondere aus dem Nahen Osten, Afrika und Amerika. Das berichtet Reuters am Sonntag, den 12. Januar, unter Berufung auf Händler und Analysten.
Auswirkungen der Sanktionen:
- Betroffene Lieferungen: Viele der von den USA sanktionierten Tanker wurden von Russland genutzt, um Öl nach China und Indien zu transportieren. Nach den westlichen Sanktionen und Preisobergrenzen von 2022 verlagerte sich der Handel mit russischem Öl von Europa nach Asien.
- Bedeutung der betroffenen Schiffe: Laut Matt Wright, Analyst bei Kpler, waren 143 der sanktionierten Schiffe Öltanker, die 2024 mehr als 530 Millionen Barrel russisches Rohöl transportierten – etwa 42 % der gesamten Exporte per Schiff.
- Rund 300 Millionen Barrel gingen nach China, der Rest größtenteils nach Indien.
Folgen für China und Indien:
- Erhöhter Druck: Die Sanktionen reduzieren die Anzahl verfügbarer Schiffe für den Transport von russischem Öl erheblich und führen zu steigenden Frachtkosten.
- Rückgang der Ölverarbeitung: Chinesische unabhängige Raffinerien könnten ihre Produktionskapazität reduzieren, da der Zugang zu russischem Öl eingeschränkt wird.
- Suche nach Alternativen: Indien und China werden gezwungen, Importe aus anderen Regionen wie dem Nahen Osten, Afrika und Amerika zu erhöhen.
Marktdaten:
- Indien: Import von russischem Öl 2024 um 4,5 % gestiegen, auf 1,764 Millionen Barrel pro Tag (36 % des gesamten indischen Ölimports).
- China: Import, einschließlich Pipelinelieferungen, um 2 % auf 2,159 Millionen Barrel pro Tag gestiegen (20 % des gesamten chinesischen Ölimports).
Ausblick:
Die US-Sanktionen schränken die Handelskapazität Russlands erheblich ein und könnten die Energiepreise global beeinflussen. Indien und China werden ihre Handelsbeziehungen diversifizieren müssen, was den Ölmarkt dynamischer und potenziell volatiler macht.