Europa steht ein besonders kalter Winter bevor – der kälteste der vergangenen Jahre, wie Bloomberg unter Berufung auf den Europäischen Wetterdienst für mittelfristige Prognosen berichtet.
Prognosen zufolge werden die Temperaturen bis März insgesamt niedriger ausfallen als in den letzten zwei Jahren, bleiben jedoch über den saisonalen Durchschnittswerten.
Laut Andrew Pedrini, Meteorologe beim Wetterdienst Atmospheric G2, könnten längere Kälteperioden durch ein Phänomen namens Sudden Stratospheric Warming (SSW) ausgelöst werden. Dieses Phänomen schwächt den Polarwirbel – eine meteorologische Dynamik, die normalerweise kalte Luftmassen auf die Polarregionen begrenzt.
„Wir beobachten derzeit aufmerksam die Wettermuster im November, da diese stark den Bedingungen ähneln, die typischerweise einem SSW vorausgehen“, erklärte Pedrini. Dies könnte die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis im späteren Verlauf des Winters leicht erhöhen, fügte er hinzu.
Matthew Dross, Meteorologe von Maxar, erwartet vorwiegend milde Bedingungen in Nord- und Mitteleuropa. Die tieferen Temperaturen dürften sich dagegen auf den Süden Europas konzentrieren, insbesondere auf Italien und die Balkanregion.
Nach Angaben von Weather Services International wird der Dezember einen spürbaren Temperaturabfall bringen. Der Heizbedarf in ganz Europa könnte dadurch über die üblichen saisonalen Werte hinaus steigen. In Oslo beispielsweise soll die Durchschnittstemperatur am 8. Dezember auf -12 Grad Celsius fallen, was neun Grad unter dem 30-jährigen Durchschnitt liegt.