Die Europäische Union bereitet das bislang größte Verteidigungspaket für die Ukraine vor. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Aussage der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
„Es wird ein großes Paket geben, das in seiner Dimension alles Bisherige übertrifft,“ erklärte Baerbock in einem Interview mit Bloomberg. Sie verglich die geplante Hilfe mit historischen Finanzmaßnahmen wie der Einführung des Euro oder den Hilfspaketen während der COVID-19-Krise.
Laut der Zeitung Berliner Zeitung beläuft sich das geplante Hilfspaket auf 700 Milliarden Euro.
Geheime EU-Pläne enthüllt?
Laut Berliner Zeitung sollte das Projekt bis zu den anstehenden Wahlen in Deutschland geheim bleiben. Baerbock enthüllte die Pläne jedoch, nachdem US-Regierungsvertreter europäische Beamte zu mehr Engagement in der Ukraine-Frage drängten.
„Europäische Offizielle arbeiten an einem neuen umfangreichen Paket zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben und zur Unterstützung Kiews, während Präsident Donald Trump auf eine schnelle Beendigung des Ukraine-Krieges drängt… Die Finanzpläne sollen erst nach den Wahlen in Deutschland am 23. Februar bekannt gegeben werden, um politische Kontroversen zu vermeiden,“ heißt es in dem Bericht.
Baerbock: „Frieden in der Ukraine kommt nur durch Stärke“
Baerbock kündigte an, dass die EU verstärkt in Waffen und militärische Ausrüstung investieren werde. Sie betonte, dass Sicherheit und Frieden für die Ukraine nur durch starke Sicherheitsgarantien, ein stabiles NATO-Bündnis und Fortschritte bei den EU-Beitrittsverhandlungen erreicht werden könnten.
„Wir Deutsche stehen fest an der Seite der Ukraine – mit militärischer, humanitärer und finanzieller Unterstützung. Wir tragen eine große Verantwortung für unsere eigene Sicherheit in Europa. Dafür brauchen wir Investitionen, die der historischen Herausforderung angemessen sind – nicht mehr, aber auch nicht weniger,“ erklärte Baerbock.