Angesichts der angespannten Wirtschaftslage sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) keine Zukunft mehr für das Deutschlandticket in seiner jetzigen Form. Doch es gibt noch zwei alternative Szenarien.
Das erste Szenario ist das Ende des Deutschlandtickets. Für Söder steht fest: „Wenn der Bund nicht dafür bezahlt, muss es fallen.“ Nach den Neuwahlen, die für den 23. Februar 2025 geplant sind, solle die neue Bundesregierung eine Finanzierung „in voller Verantwortung des Bundes“ prüfen.
Das zweite Szenario: Söder fordert die Abschaffung des Deutschlandtickets und möchte stattdessen ein einmaliges Monatsticket einführen.
Aus Söders Sicht wird mit dem Deutschlandticket zu viel Geld für die Subventionierung von Fahrkarten ausgegeben und zu wenig für die Verbesserung der Infrastruktur. Allein Bayern müsste jährlich 400 Millionen Euro für das Deutschlandticket investieren. Laut Söder wäre ein Monatsticket mit Kosten von 30 bis 60 Millionen Euro – je nach Gestaltung – deutlich günstiger.
Die Aussagen von Markus Söder stießen jedoch auf Kritik. Die saarländische Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) und andere kritisierten Söders Vorstoß als „Einzelaktion“ und warfen ihm vor, „sich der Verantwortung entziehen“ zu wollen. Ihre Befürchtung: „Ein solcher Ansatz könnte die Zukunft des Tickets gefährden.“
Ein drittes Szenario, der Erhalt des beliebten Tickets in seiner bisherigen Form, ist ebenfalls möglich. Der Bundesverband Schienen-Nahverkehr widerspricht Söders Vorstellungen eines jährlichen 49-Euro-Tickets. Stattdessen betonte der Verband die Bedeutung des aktuellen Deutschlandtickets und appellierte, seinen Erfolg fortzusetzen: „Mit der Einführung des Deutschlandtickets wurde eine Entscheidung getroffen, die sowohl mutig als auch richtig war. Jetzt gilt es, durchzuhalten und weiter am Erfolg des nationalen Tickets zu arbeiten.“