Das Institut für Physikalische Wissenschaften in Hefei, China, hat nach eigenen Angaben einen neuen Weltrekord aufgestellt: Es gelang, einen stabilen Plasmazustand mit hoher Dichte für 1066 Sekunden – knapp 18 Minuten – aufrechtzuerhalten. Dies ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung eines funktionierenden Kernfusionsreaktors, wie The Register berichtet.
Wichtige Details des Experiments
- Der Rekord wurde mit einem experimentellen supraleitenden Tokamak erzielt, einer Anlage, die speziell für die Erforschung der Kernfusion entwickelt wurde.
- Der bisherige Rekord lag bei 403 Sekunden.
- Kernfusion könnte eine Energie liefern, die:
- viermal so groß ist wie die durch Kernspaltung erzeugte Energie moderner Atomkraftwerke,
- und fast vier Millionen Mal so groß wie die Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl.
Herausforderungen und offene Fragen
- Für die Erzeugung von Plasma auf der Erde sind enorme Energiemengen erforderlich. Es bleibt unklar, ob der Tokamak in der Lage war, mehr Energie zu erzeugen, als er verbrauchte.
- Das Institut machte keine Angaben darüber, wie viel Wärme während des Experiments erzeugt wurde oder ob ein Nettoenergiegewinn erzielt wurde.
- Auch das verwendete Brennstoffmaterial wurde nicht näher beschrieben.
Bedeutung des Rekords
- Experten sprechen von einem „monumentalen Ereignis“, das als „kritischer Schritt“ in Richtung eines funktionierenden Kernfusionsreaktors angesehen wird.
- Die Kernfusion gilt als potenzieller Wegbereiter für eine nahezu unerschöpfliche und saubere Energiequelle, die den Bedarf an fossilen Brennstoffen drastisch reduzieren könnte.
China positioniert sich mit diesem Fortschritt an der Spitze der internationalen Bemühungen, Kernfusion als nachhaltige Energiequelle zu entwickeln.